Posts

Es werden Posts vom Mai, 2019 angezeigt.

Nordatlantik Teil 2: Flauten, Sturm und Delfine

Bild
Am Morgen des 10. Tages verließen wir die Flaute: „Wir segeln! Endlich ist der Motor aus und wir machen ordentlich Fahrt.“ Wie angesagt kam der Wind von achtern und wir bäumten die Genua aus. „und das Passatfeeling setzt ein:)“ Ansonsten haben wir nach Tausend Meilen jetzt Mal Verschleiß: „Leider wurde der Spibaum beim ausbauen mal wieder beschädigt. Scheint, als segelt oder bricht er sich langsam aber sicher auseinander. Ein Provisorium konnte Selbstverständlich helfen.(…) Das begossen wir mit einen kühlen Hülse und vergaßen dabei, wie üblich, das telefonieren oder eher die Zeit, die sich bei uns ja ständig ändert.“ Nun wurde das Wetter ganz schön unstetig: „Iiihhhh überall um uns herum Regenwolken.Wir kommen dem grauen regnerischem Norden wohl immer näher. Die kühle, frische Morgenluft tut aber sehr gut. Nachts war es unglaublich feucht(>80%) Andiamo glich einer Tropfsteinhöhle, wo man nicht saß, war es nass! Das Barometer fällt langsam. Morgen früh sollte es ungemütlich

Nordatlantik: Die atlantische Vielfalt der Passage West-Ost Teil 1

Bild
Anmerkung: Wir sind gut auf den Azoren zwischengelandet und auch schon wieder weiter. Das war ein kurzer Stop voller Arbeiten und Geselligkeit in Horta. Mehr dazu wenn wir das Festland erreicht haben. Und da sind wir wieder in Europa, zumindest fast. Nach drei Wochen auf hoher See haben wir nun die Azoren erreicht und lassen es uns so richtig gut gehen. Hatten wir es denn schlecht die 21 Tage unterwegs? Keinesfalls, aber so ein saftiges Steak ist schon mal wieder ganz nett. Und das man dazu mal mehr als fünf Schritte gehen muss macht richtig Spaß. Nun fragt ihr euch sicher, wie war es denn? Ja richtig geil. Tja, um diese Lange Überfahrt ein bisschen detaillierter zu beantworten nehmen wir uns mal das Logbuch zu Hilfe: Ein kleiner Rückblick: Seit Anfang April lagen wir in der Marigot Bay von St. Marten vor Anker. Als wir unsere Andiamo voll proviantiert hatten, und alle Arbeiten erledigt hatten gingen wir ein letztes Mal tauchen. Auch wenn noch kein gutes Wetterfest

Stralsund: Zehn Monate Vorbereitung Teil 2

Bild
Mit dem Frühjahr kam der Tag der Abfahrt bedenklich näher. Eine harte Zeit begann. Lennart, der nach der 12. Klasse vom Fachgymnasium gegangen war, arbeitete inzwischen Vollzeit bei Dominos. Auch ich lieferte dort als Minijobber Pizza aus. Das war Klasse. Wir hatten ein nettes Team, konnten alle unsere Pakete dorthin liefern lassen und vor allem die Arbeitszeiten selbst festlegen. So konnten wir also Nachts arbeiten und Tagsüber auf dem Dänholm am Boot sein, oder eben in der Schule, ich kam ja langsam in die finale Phase des Abiturs. Das war ganz schön viel auf einmal. Und dazu kam noch, das wir die Melges 24 vom Verein, auf den Weltmeisterschaften in Helsinki zu einem wirtschaftlichen Totalschaden gefahren hatten. Wir mussten also nebenbei auch noch die alte Melges, die wir gerne zu Trainigszwecken behalten und somit reparieren wollten und Sponsoren für eine neue konkurrenzfähige zu finden. Freie Zeit gab es also praktisch nicht und trotzdem wollte man ja auch noch Zeit mit Freun

Stralsund: Zehn Monate Vorbereitung Teil 1

Bild
Zehn Monate, von der Idee, bis zur Abfahrt. Das klingt erst ein mal lang. Doch wir hatten einen strammen Zeitplan. An was muss man alles denken? Was muss getan, gekauft, gelernt werden? Das sind schwierige Fragen, die sich jeder selbst stellen sollte. Denn es hängt doch sehr von einem selbst ab. Was will man machen? Wieviel Zeit und Geld kann man investieren? Und am wichtigsten: Was braucht man wirklich(um sich sicher bzw. wohl zu fühlen)? Worauf kann man verzichten? Warum?  Alles ging los mit einem Abend auf dem Land und in geselliger Runde. Wir hatten gerade einen zehntägigen Urlaubstörn in den Schären Schwedens hinter uns. Auf der Heimfahrt erlebte ich meinen ersten langen Schlag. 130 Meilen am Stück ging es aus Zeitmangel zurück nach Stralsund. So lange und dann noch über Nacht war ich noch nie gesegelt. Doch es war etwas, was ich unbedingt wiederholen wollte.. Und da erzählte Lennart mir doch tatsächlich nach fünf Jahren Freundschaft zum ersten Mal von seinem Traum: Los zu