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Es werden Posts vom September, 2018 angezeigt.

Camaret-sur-Mer: Ein Hauch Blauwasser

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Die Sonne geht langsam unter, Der Himmel färbt sich feuerrot, Die Delfine tummeln sich munter, Wir genießen unser Abendbrot. In den Wellen der tiefen blauen See, Spiegelt sich klar der große Vollmond, Das Meer erhellt, weiß, wie Schnee, So werden wir von Dunkelheit verschont. Die Segel flattern, wie Papier im Wind, Und das Boot schwankt wild hin und her, Der Spibaum fällt klatschend ins Meer, Die Segel müssen runter geschwind. Der Wind, der dreht ein wenig, Nun ziehen wir die Segel wieder rauf, So kann es bleiben, auf ewig, Die Sonne geht langsam auf. Ja, der Törn nach Camaret-sur-Mer war wieder sehr schön. Nachdem die letzte Starkwindfront über Falmouth rüber gezogen ist, konnten wir endlich wieder segeln. Zwar nicht über die Biskaya aber immerhin segeln. So ging es Abends mit der untergehenden Sonne Richtung Süden. Wir fuhren auf fast direktem Vorwindkurs, sodass wir die Fock auf der Luvseite ausbäumen konnten. Schnell war klar, dass jetzt

Falmouth: Bye bye England

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Elf Tage haben wir nun schon in Falmouth verbracht und es regnet immer noch. Wenn mal fünf Minuten seine Nase in die Sonne halten konnte wurde man gleich wieder mit einer heftigen Dusche bestraft. Trotzdem haben wir uns weiter auf die Biskaya vorbereitet und noch ein wenig die Umgebung erkundet. Es ging nach St. Ives. Mit der Bahn natürlich, es stürmte ja die ganze Zeit. Dort wollten wir an der Keltischen Bucht mal sehen, was der Atlantik bei Wind so vorzuzeigen hat. Nur hat natürlich der Wind gedreht, sodass wir in der Abdeckung standen und nur vom Regen nass werden konnten. Keine riesigen Wellen, aber dafür eine graue Atlantik Robbe haben wir gesehen.  St. Ives war auch ganz schön, aber wir waren froh uns abends wieder in die warme Koje zu verkriechen.  Nachdem wir nun noch ein paar Beschläge abgedichtet haben und einmal alles putzen konnten waren die groben Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen. Als wir uns dann gestern mit dem Dinghi an Land gingen, hatte der Hafenme

Falmouth: Zwanzig Meter underground

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Ach ja, der Wind hält uns fest im Griff, mal wieder. Dabei kamen wir so motiviert nach Falmouth. Nach den ganzen Delfinen und gemütlicher Raumwindkurse, wollten wir umbedingt schnell weiter. Falmouth sollte unser Ausgangspunkt für die sagenumwobene Biskayaüberquerung werden. Wochenlang war Wind und Wetter nahezu optimal in der Biskaya und jetzt, wo wir hier sind, zieht ein Sturm nach dem anderen durch. Aber nagut, lieber warten wir ein bisschen und haben dann wieder so eine schöne Überfahrt. Also ging es an Land. Wärmer ist es hier. Der Golfstrom lässt grüßen. Und so ging es nach den kalten Nächten auf See, jetzt in kurzer Hose durch die Stadt.  Falmouth mit seinen zwanzig tausend Einwohnern ist nicht besonders groß, aber sehr belebt. Die Häuser sehen schon weniger Britisch aus. Die Straßen sind total verwinkelt, es geht ständig hoch und runter und trotz des alten, traditionellen Flairs, laufen vor allem viele junge Studenten rum. Da haben wir mal ein richtig schönes Örtchen

Ärmelkanal: Delfine in Sicht

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Endlich ging es los. Morgens um drei Uhr Ortszeit hieß es „Leinen los“. Unausgeschlafen aber glücklich, endlich weiter zukommen, verließen wir Cowes. Der Aufenthalt war schön, und die Fock ist wieder ganz, doch wir hatten eine Menge Geld und Zeit da gelassen. Wir wollten einfach weiter. Wir kamen weiter und das schnell. Mit der Strömung im Rücken liefen wir mit neun Knoten aus dem Solent aus. Doch der Kanal hatte mal wieder was zu bieten: Vale wollte gerade die Segel anschlagen, als Lennart, am Steuer stehend, auf einmal hellwach war. Trotz Dunkelheit und Nebel, stachen die Wasserwände, auf die Andiamo zufuhr, wie Berge aus der zuvor glatten See. Lennart schrie: „FESTHALTEN!“ Vale bekam den Seezaun gerade noch zu fassen und schaute sich fragend um, als die anderthalb Meter hohen Brecher uns trafen. Noch ohne Segel völlig unstabil schaukelte Andiamo in der wilden Mischung aus alter Brandung und heftiger Strömung. Die sich tagelang aufgebaute Welle, noch zugespitzt, von der

Isle of Wight: Mitten im Seglerparadis, nur segeln wir nicht

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Die Osborne Bay war wirklich schön und vor allem gratis. Eine Meile von Cowes entfernt ließen wir den Anker zu Wasser, vorsorglich bei sechs Meter Tiefe. Es war ja gerade Hochwasser und wir wollten sechs Stunden später nicht unbedingt auf der Seite liegen.. Das hat auch gut geklappt. Es war nur etwas gewöhnungsbedürftig vor Anker nicht im Wind zu liegen, sondern sich nach der Strömung zu drehen.   Und nach wie vor hatten wir richtig Urlaub. Wir haben endlich angefangen die tausend Bücher, die wir umher fahren, zu sichten. Lennart liest natürlich mehr übers Segeln(Atlantikfieber von J. Heinze), während Vale mal wieder nach einem  politischem Roman(Americanah von C. N. Adichie) gegriffen hat. So und mit Filmen vertrieben wir uns die Zeit. Dazu gab es sogar bootsmade Pizza. Selbst das Angelequipment hat Lennart mal ausprobiert, aber, welch Wunder, nichts gefangen. Man kann ja nicht nur auf dem Boo t rumchillen, deshalb haben wir auch wieder ein wenig gebastelt. Der Ladere

Isle of Wight: Und schon wieder Urlaub

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Man glaubt es kaum. Da hat man in drei Tagen hunderte Meilen gemacht und so wieder richtig Spaß am Segeln gehabt. Jetzt sitzen wir hier auf der Isle of Wight fest. Die vorherrschende Windrichtung Süd-West passt einfach nicht in unserer Reiseplanung. Also erstmal Urlaub: Am ersten Tag sind wir einfach mal drauf los gewandert, haben uns Cowes angeschaut und sind dann an der Küste entlang weiter. Genau die Küste, an der wir ja bald vorbei Segeln werden.. Also lieber mal das Inland inspizieren. -Mit wenig Erfolg- Ohne Reiseführer landeten wir von einem  Vorort im Nächsten. Immerhin, gab es viele very britische Häuser zu sehen. Auch haben wir festgestellt das der Solent und die Isle of Wight sehr, sehr seglerisch angehaucht sind: Als Initiator des Americas Cup reihen sich Segelmacher, an Bootswerften- und Ausrüster. Dazu gab es noch einige Pubs, wo wir nicht kohlensäurehaltige Ales der Isle of Wight ausgiebig probieren konnten.  Um dann doch noch mal was von der Insel zu sehe

Ärmelkanal: Andiamo rennt

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Nanu schon so weit? Tatsächlich, wir sind jetzt schon in England angekommen. Mit Ziel Dover ging es von Ijmuden aus los. Ab wieder auf die Nordsee, die Nordsee, die uns beim letzten Mal so viel abverlangt hatte… Also zogen wir die neue, kleine Fock hoch und das Schaukeln begann von neuem. Es war uns wieder ein bisschen komisch, bei den ersten Wellen, doch das legte sich schnell. Der Wind war  einfach klasse. Wir hatten maximal 15 Knoten aus räumlichen Richtungen und kamen mehr als gut voran.  Bei Rotterdam gab es dann den ersten Adrenalinkick. Wir waren gerade in die riesige Pilot- und Verkehrstrennungszone eingefahren um diese auf unserem Weg in den Süden zu kreuzen, als ein Pilotboot mit Vollgas auf uns zu gefahren kam. Doch sie riefen uns nur zu, wir sollen Kanal 2 einste llen. (Keine Ahnung warum sie das nicht über Funk angekündigt haben). Wir hörten nun jedenfalls den richtigen Kanal ab und warteten was passieren würde: -„Andiamo, Andiamo, this i

Amsterdam: Genug Pause

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Wir waren nun einige Tage in Amsterdam, doch haben wir alles gesehen? Nein, eigentlich fast nichts. Auch wenn wir mit Dinghi, mit Fahrrad oder zu Fuß ein wenig von der Stadt gesehen haben, waren wir eigentlich die meiste Zeit am Boot. Wir haben endlich mal wieder ein wenig aufgeräumt und auch mal geputzt. Dann gab es wie immer genug zum basteln an Bord: Die Elektrik wurde nochmal gecheckt, alles wurde besser festgegurtet und wir haben mal wieder probiert einige Stellen abzudichten.. Unsere Holländischen Gastgeber haben gesagt: „Ohne Sika und Panzertape fährt man nicht zur See!“ Auch sonnst war es wieder sehr schön mit ihnen. Ihr Liegeplatz, für uns, direkt an ihrem Haus hätte besser nicht seien können! Wir hatten wlan, Duschen und Toiletten, wie in jedem Hafen. Dazu gab es aber auch noch Kaffee am Morgen, Fahrräder, gesellige Abendessen und vor allem viel guter Schnack. Das ganze umsonst für vier Nächte, einfach Wahnsinn. Vielen Dank. Die netten Holländer haben uns auch