Posts

Es werden Posts vom August, 2018 angezeigt.

Amsterdam: Großstadtwahnsinn

Bild
Menschen rennen kreuz und quer. Es wird geschubst, gebrüllt und geklingelt ohne Ende. Mehr Leute auf den Straßen, als vernünftig passen würden und überall Geruch nach Gras.   Dazwischen stehen wir beide, total fehl am Platz und probieren zu realisieren, wo wir hier gelandet sind. Amsterdam hat uns wieder richtig wach gerüttelt. Aber dazu später mehr.. Nach drei Tagen Kanalgetucker landeten wir schließlich im Ijsselmeer und ankerten im Hafenbecken von Enkhuizen. Diese Stadt hat uns wirklich sehr gut gefallen. Es wirkt, wie eine Museumstadt, lauter alte, traditionelle Häuser an geschwungenen Gassen, ein paar Brücken und Kirchen. Der Spaziergang hat sich, jedenfalls trotz   des Regens gelohnt.   Auf den nächsten Morgen waren wir richtig heiß. Denn, wir konnten endlich wieder die Segel hoch nehmen. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wie wir mit Genua und Großsegel einen räumlichen Kurs auf Amsterdam nehmen konnten. Mit 6-8 Knoten surften wir, an diesem sonnigem Tag der Gro

Staande Mastroute, Enkhuizen: Motoren hin oder her, Holland gefällt uns sehr

Bild
Wenn man das Brummen des Motors und den nicht sehr dezenten Geruch von Dung mal weglässt dann war die Staanden Mast Route tatsächlich sehr schön. Nach drei Tagen und etwa tausend Brücken sind wir nun übers Ijsselmeer in Enkhuizen angekommen. Gesehen haben wir viele schöne Wiesen mit Kühen und ihrem Mist, aber auch sehr ruhige Dörfer, wo wir direkt an den Häusern vorbei fahren konnten. Gelegentlich wurde uns mal von einer Brücke ein Holzschuh runter gereicht, in dem wir einen schmalen Taler lassen mussten. Dann hat der Brückenwart uns durch gelassen und ist mit Fahrrad oder Vespa zur Nächsten gefahren.   Das ganze hat super funktioniert, bis SY Ran uns in Leeuwarden verlassen hat. Das war schade, aber die typischen Honigwaffeln und Lakritze, die sie uns zum Abschied geschenkt hatten, haben uns ein wenig trösten können.  In Leeuwarden hatten wir auf Grund des Feierabendverkehrs der Stadt zwei Stunden Zwangspause, bis die Brücken wieder geöffnet haben. In der Zeit haben wir die Sta

Delfzijl, Stande Mastroute: Im geselligem Konvoi durch Holland

Bild
Ohja, nach der harten Nacht auf der Deutschen Bucht ist es nun wirklich sehr, sehr schön. Wir haben auf Norderney alles getrocknet bekommen und uns von den Strapazen der Nacht erholt.   Ein kleines Update dazu: Nach dem ersten Hagel, ist ja kurz unser Windmesser ausgefallen. Ein Schiff, was gleichzeitig fast die gleiche Strecke gesegelt ist hat uns berichtet, dass sie bis zu 42 Knoten auf dem Schirm stehen hatten: Also, unsere Andiamo hält schon ordentlich was aus. Da aber für die letzten Tage Westwind mit bis zu 50 Knoten in Böen  angekündigt war konnten wir nicht weiter auf der Nordsee reisen. Wir wollten aber auch nicht ewig auf Norderney abwettern. Da kam die Route übers Watt nach Delfzijl uns sehr gelegen. Zusammen mit unseren neuen Freunden von der SY Ran sind wir morgens um neun Uhr, 3,5 Stunden vor Hochwasser aus Norderney ausgelaufen. Der Weg durchs geflutete Watt war sehr interessant. Die etwas tiefere Rinne war durch schmale im Wasser stehende Bäume, genannt Priggen

Deutsche Bucht, Norderney: Malheur 1.0

Bild
Das Boot schaukelt inzwischen ruhig in der See,  doch man sieht noch, was es durch machen musste.  Die Segel hängen in den schnell fixierten Gurten, die Fock zerfetzt am Seezaun. Reste von Hagel und Nordsee noch sichtbar. Auch Innen herrscht Chaos. Salzige Suppe tropft von der Decke und sammelt sich in kleinen Lachen.  Die Bodenbretter schwimmen in schaumigem Wasser.  Dazwischen stehen die beiden Kämpfer und schauen sich mit müden Augen an: Das Vorsegel hatten sie verloren, aber die Schlacht überstanden.  Doch Sie wissen, ohne die Hilfe des Windes würden sie noch immer dort Draußen sein. Nein, nein es war nicht ganz so schlimm! Wir sind gegen 10 Uhr in Helgoland ausgelaufen. Angesagt waren maximal 25 Knoten aus Nordwest. Also hätten wir einen gemütlichen Anlieger nach Norderney haben müssen. Es kam aber natürlich anders. So hatten wir mit vielen Böen mit bis zu 32 Knoten aus Südwest zu kämpfen. Dazu kam, dass unsere Fock zerplatzt ist und wir so die Stur

NOK, Helgoland: Neuwasser, ein Schluck Abenteuer

Bild
Erst der Nord-Ostsee-Kanal, dann die Elbe und die Nordsee. Der See und uns war reichlich Sandi gegönnt. Aber nun mal von vorne: Dienstag sind wir früh aufgestanden, da man nur tagsüber durch den sogenannten Kielkanal fahren darf. Natürlich haben wir den ersten Schläusengang verpasst und haben eine Stunde gewartet. Der Vorgang an sich war recht simpel. Wir Sportboote sind nach den Dampfern eingefahren, haben fest gemacht, gewartet und sind wieder raus gefahren. Ab in den Kanal: Der NOK war ziemlich unspektakulär. Es ist halt ein Kanal, unnätürlich, an beiden Seiten Bäume, man muss motoren und naja, das war es auch schon. Glücklicherweise war recht wenig Verkehr. So konnten wir noch einige Stellen an unserer Andiamo abdichten und uns über Tiden schlau machen. Man ist schon williger zu arbeiten, wenn das Boot nicht von Wellen durchgeschüttelt wird und trotzdem haben wir ziemlich viele Pausen gemacht. Das Leben an Bord ist recht unproduktiv, aber sehr schön.  Wen

Ostsee, Kiel: Kreuzen macht Spaß

Bild
Da sind wir wieder. Die letzten Tage sind wir immer gegen an nach Kiel gekreuzt. Nach dem Abendessen auf dem Weg von Vitte in die Ostsee haben wir die ersten Schichten begonnen. Vale, hatte die erste Nachtschicht von 20:00 - 02:00 Uhr und Lennart die zweite sechs Stunden Schicht.   Mit 15-25 Knoten Wind gegenan kamen wir auch bei gutem Bootsspeed unserem Ziel nur langsam näher. So kam in der Nacht doch auch mal der eigentlich zu Hause gebliebene Regattasegler zum Vorschein. Wir haben mit verschiedenen Vorsegeln und Holepunkten herumexperimentiert und bei negativen Drehern auch mal gewendet… Da der Nutzen eher gering blieb, haben wir uns gesagt: „Scheißegal, wir haben Urlaub“.  Sonntag Nachmittag blieb der Wind aus sodass wir die gute, alte Dieselfock angeworfen haben und nun direkten Kurs auf die Fehmarnsund-Brücke nehmen konnten. Diese haben wir nachts, völlig allein passiert, was garnicht so einfach war ohne Leuchtfeuer auf den Tonnen. Anschließend konnten wir die Segel wieder hochn

Auf und Davon

Bild
Moin ihr Lieben, so kurz nach dem Abschied möchten wir noch ein paar sentimentale Worte loswerden und uns vor allem bedanken. Wir haben es tatsächlich geschafft an dem von uns geplanten Termin abzulegen. Das wurde auch möglich durch eure Unterstützung. Wir sind unendlich dankbar für alles. Es waren nicht nur gute Tipps, tatkräftige Unterstützung oder ein Taler, sondern auch durch Beistand bei Problemen oder Zeitmangel. Unsere Familien und Freunde haben uns in den letzten Monaten wenig zu Gesicht bekommen und trotzdem waren sie heute alle auf  dem Steg, im Stadthafen Stralsund und haben mit uns zusammen die letzten Minuten genossen. Die eifrigen Helfer werden bestimmt noch einmal erwähnt. Aber gerade müssen wir uns erstmal an das Bloggerleben gewöhnen. Ganz vielen Dank! Wir haben euch lieb, so doll, dass wir inzwischen ganz schön tief liegen. Obwohl, das könnte auch an den 150 l Diesel, 200 l Wasser und Nahrung für zwei Monate liegen. Zusätzlich fahren wir ja auch eine klei