Delfzijl, Stande Mastroute: Im geselligem Konvoi durch Holland

Ohja, nach der harten Nacht auf der Deutschen Bucht ist es nun wirklich sehr, sehr schön. Wir haben auf Norderney alles getrocknet bekommen und uns von den Strapazen der Nacht erholt. 

Ein kleines Update dazu: Nach dem ersten Hagel, ist ja kurz unser Windmesser ausgefallen. Ein Schiff, was gleichzeitig fast die gleiche Strecke gesegelt ist hat uns berichtet, dass sie bis zu 42 Knoten auf dem Schirm stehen hatten: Also, unsere Andiamo hält schon ordentlich was aus.

Da aber für die letzten Tage Westwind mit bis zu 50 Knoten in Böen angekündigt war konnten wir nicht weiter auf der Nordsee reisen. Wir wollten aber auch nicht ewig auf Norderney abwettern. Da kam die Route übers Watt nach Delfzijl uns sehr gelegen. Zusammen mit unseren neuen Freunden von der SY Ran sind wir morgens um neun Uhr, 3,5 Stunden vor Hochwasser aus Norderney ausgelaufen. Der Weg durchs geflutete Watt war sehr interessant. Die etwas tiefere Rinne war durch schmale im Wasser stehende Bäume, genannt Priggen, gekennzeichnet.

Unterwegs haben wir uns ein wenig mit der Ran gebattelt. Wir konnten uns mit Genua und Groß gegen ihre beiden Vorsegel und Groß durchsetzen. Das hat viel Spaß gemacht, obwohl wir den Regattasegler eigentlich Zuhause lassen wollten..

Auf einmal hieß es: „DELPHIN VORAUS“. In der Nordsee? War wohl doch eher eine Schweinswalfamilie die unseren Weg gekreuzt hat. Trotzdem war der Tag sehr erlebnisreich und wir haben planmäßig Delfzijl erreicht. Das war dort tatsächlich noch scheußlicher als in Brunsbüttel. Eine Fabrik nach der anderen und alle leiten ihr Abwasser in den Kanal und das stinkt!

Abends im Hafen hat sogar das Wasser geblubbert und die länger dort liegenden Schiffe richtig angegriffen. Das war aber nicht die größte Überraschung. Nachdem wir auf der Ran abends einen geselligen Schnack hatten und ins Bett gehen wollten trafen wir tatsächlich die (anderen) Holländer, die wir auf Helgoland kennengelernt hatten, und mit denen wir zusammen nach Norderney aufgebrochen waren. Sie hatten das Gleiche durch und sind sogar noch fünf Stunden länger und bis nach Borkum gefahren. In ihrer Aluyacht haben wir uns bei Tee und Whisky über die laaange Nacht ausgetauscht und festgestellt wir wollen alle die Staanden Mast Route nehmen.

Also sind wir am nächsten Morgen mit drei Booten im Konvoi durch die erste Schleuse. Darauf folgten viele weitere und noch mehr Brücken. In Groningen sind die Brückenwärter mit Fahrrad immer von einer Brücke zur nächsten mit gefahren und haben diese dann wieder für uns geöffnet. Das war ein echtes Abenteuer, auch ohne Segel oben.  Die Häuser am Kanalrand sehen inzwischen immer holländischer aus und es stehen viel Windmühlen rum. Im Gegensatz zum NOK ist das hier ein echtes Erlebnis und wir freuen uns auf die nächsten Tage hier in Friesland zusammen mit unseren lieben Holländern.


Ahoi ihr Lieben

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