Camaret-sur-Mer: Ein Hauch Blauwasser


Die Sonne geht langsam unter,
Der Himmel färbt sich feuerrot,
Die Delfine tummeln sich munter,
Wir genießen unser Abendbrot.

In den Wellen der tiefen blauen See,
Spiegelt sich klar der große Vollmond,
Das Meer erhellt, weiß, wie Schnee,
So werden wir von Dunkelheit verschont.

Die Segel flattern, wie Papier im Wind,
Und das Boot schwankt wild hin und her,
Der Spibaum fällt klatschend ins Meer,
Die Segel müssen runter geschwind.

Der Wind, der dreht ein wenig,
Nun ziehen wir die Segel wieder rauf,
So kann es bleiben, auf ewig,
Die Sonne geht langsam auf.

Ja, der Törn nach Camaret-sur-Mer war wieder sehr schön. Nachdem die letzte Starkwindfront über Falmouth rüber gezogen ist, konnten wir endlich wieder segeln. Zwar nicht über die Biskaya aber immerhin segeln. So ging es Abends mit der untergehenden Sonne Richtung Süden. Wir fuhren auf fast direktem Vorwindkurs, sodass wir die Fock auf der Luvseite ausbäumen konnten. Schnell war klar, dass jetzt kaum noch Wind war, sodass schnell wieder ausgerefft werden konnte. 

Nun ging es bei einem tollen Sonnenuntergang und einer leckeren Gemüsepfanne nach Frankreich. Es war gut, dass fast Vollmond war, denn so konnten wir die Bojen der Angler ganz gut umfahren. Ein einsamer Delfin sprang um uns herum und wir freuten uns auf die erste Nacht. Endlich mal wieder die Ruhe genießen und allein seine Gedanken schweifen lassen.So steuerten wir zwischen ein paar Tankern auf Reede durch und verließen die englische Küste. Doch wir hatten einen engen Zeitplan und der Wind nahm unvorhergesagt immer weiter ab, sodass wir von der kleinen Fock auf Genua umschlagen wollten. Doch das ging leider schief: Beim Schlagen des Vorsegels verhedderte sich wohl die Leine, des Spibaums, mit der man die Beschläge öffnet. So fiel unser selbstgebauter Spibaum ins Wasser und verschwand auf nimmer Wiedersehen. Der zweite Spibaum ist derzeit noch nicht einsatzfähig und ohne ließen sich sie Vorsegel nicht fahren. Auch das Großsegel hatte zu wenig Druck und flatterte nur, bei jeder Welle, die das Schiff zum rollen brachte. So blieb uns leider nichts anderes übrig, als ein paar Stunden zu Motoren, bis der Wind zu nahm und leicht drehte. 

Sofort war wieder alles bestens. Das wie immer anfängliche Grummeln im Bauch war verschwunden, die Sonne ging auf und gab uns die Sicht auf das inzwischen wirklich sehr schöne klare, blaue Wasser frei. Sogar die Schwanzflosse eines Wals haben wir (wahrscheinlich) gesichtet. Und so ging es mit sechs Knoten zur Französischen Küste.

Die Felsen, von der Strömung umflossen und die steilen Felswände des Festlandes, eingetaucht in die Abendröte waren einfach klasse. Ein bisschen später, als geplant aber immer noch mit der Strömung kamen wir so mit bis zu 10,2 Knoten Fahrt um 22 Uhr (Ortszeit) in Camaret-sur-Mer an. Dort warteten wir noch kurz um in Lennarts Geburtstag reinzufeiern und gingen dann aber schnell ins Bett. 

Hier werden wir wohl mal wieder ein paar Tage auf guten Wind warten. Mal sehen, was sich hier so ergibt. Wir erhoffen uns eine bessere Käseauswahl(als Cheddar), wärmeres Wetter und vielleicht auch andere Yachten mit dem Ziel Karibik zu treffen. Dazu nächstes Mal mehr.

Lennart & Vale

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