Isle of Wight: Mitten im Seglerparadis, nur segeln wir nicht

Die Osborne Bay war wirklich schön und vor allem gratis. Eine Meile von Cowes entfernt ließen wir den Anker zu Wasser, vorsorglich bei sechs Meter Tiefe. Es war ja gerade Hochwasser und wir wollten sechs Stunden später nicht unbedingt auf der Seite liegen.. Das hat auch gut geklappt. Es war nur etwas gewöhnungsbedürftig vor Anker nicht im Wind zu liegen, sondern sich nach der Strömung zu drehen. 


Und nach wie vor hatten wir richtig Urlaub. Wir haben endlich angefangen die tausend Bücher, die wir umher fahren, zu sichten. Lennart liest natürlich mehr übers Segeln(Atlantikfieber von J. Heinze), während Vale mal wieder nach einem  politischem Roman(Americanah von C. N. Adichie) gegriffen hat. So und mit Filmen vertrieben wir uns die Zeit. Dazu gab es sogar bootsmade Pizza. Selbst das Angelequipment hat Lennart mal ausprobiert, aber, welch Wunder, nichts gefangen.

Man kann ja nicht nur auf dem Boot rumchillen, deshalb haben wir auch wieder ein wenig gebastelt. Der Laderegler unserer Windkraftanlage ist defekt, aber bei einem kurzem Telefonat, wurde uns kostenlos ein Neuer angeboten. Nur wohin schicken? Klar, wir sind ja Mitglieder im Trans-Ocean e.V. Also hat Vale kurz mal sein Spanisch ausgepackt und den Stützpunktleiter von La Coruña angerufen und ja wir dürfen den neuen Regler dahin liefern lassen, wirklich nett!

Wir haben auch einen Landgang versucht. Versucht deshalb, weil an dem Strand stand: Private Beach/No landing. Also sind wir ein bisschen weiter rechts in einem Wald an Land gegangen. Sich durch den Wald durch zuschlagen klang besser als es war. Ohne die Natur zu zerstören kam man durch das dichte, düstere Unterholz kaum voran. Irgendwann erreichten wir jedenfalls eine Straße, die laut Sonne, in Richtung der Burg, die wir sehen wollten, führte. Nur kam ziemlich schnell der Sicherheitsdienst: Die Straße sei nicht für Fußgänger und überhaupt, was wir hier machen. Ob wir ein Ticket haben? Äh mit den Müllsäcken in der Hand kamen wir jedenfalls nicht als Touristen durch und sollten wieder dahin verschwinden, wo wir her kämen. Nagut, Rückzug! Nun kam uns das Gelände immer merkwürdiger vor. Alles war mit Stacheldraht eingezäunt und auf dem Weg zurück zu unserem Dinghi standen mehrere Schilder:
-Betreten verboten! - Betreten strengstens verboten! - Area 51(what?) Betreten absolut verboten! -
Nanu, waren wir bei Räuber Hotzenplotz gelandet?? Wir fanden uns und unser Schlauchboot jedenfalls unbeschadet und vor allem auf freiem Fuß wieder. Was ein Abenteuer, nur schade, das wir die Burg weiterhin nur vom Wasser aus betrachten konnten.

Nun sind wir wieder in Cowes, haben uns mit allerlei Frischem verproviantiert, Wasser, Diesel & Petroleum aufgefüllt und sogar mal echtes Fleisch gekauft. Bei 1,5 kg Hünchenschänkel für 4 Pfund konnten wir einfach nicht nein sagen. Nun haben wir uns die Bäuche so richtig vollgeschlagen und gehen  jetzt früh schlafen, denn morgen um drei Uhr früh soll es mit dem dann hoffentlich einsetzendem Nordwind 150 Meilen nach Falmouth gehen.


Also: ¡Andiamo!

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