Lanzarote: Farben, Feuer und Familie
Über eine Woche haben wir nun schon auf dieser Insel verbracht. Viele Tage widmeten wir unserem Schiff, denn Andiamo wollte gepflegt werden. Ein neues Buglicht war von Nöten und nicht nur das. Eine neue Unterwante musste her. Auch wenn es weh tut wegen nur einer gebrochenen Kanel eine ganze Wante zu erneuern, so machen wir lieber das, als irgendwann den Mast.
Und unsere USB Steckdose ging nicht mehr. Klar macht es Spaß an der Elektrik rum zu basteln. Es ist ja fast, wie als Kind mit einem Elektrikbaukasten, aber wenn man den Fehler erst findet, wenn das Boot einem Schlachtfeld gleicht, ist es halt schon eine Menge Arbeit, auch wenn man eigentlich Lust drauf hatte. Immerhin weiß ich jetzt, was ein „Kabelbruch“ wirklich ist. Mit dem Salzwasser, was ja gelegentlich bei uns eindringt, war der Draht auf 2 cm vergammelt. Keine Ahnung, wie das vorher noch funktionieren konnte.. Egal, abgehakt.
Doch auch wenn wir, wie immer, nicht alles der unendlichen Liste von ausstehenden Arbeiten geschafft haben, stand nach ein paar Tagen Urlaub auf dem Plan. Was, schon wieder Urlaub fragt ihr euch? Jaa und auch schon wieder Besuch. Diesmal kam Lennarts Familie zu uns. Und wieder zogen wir in den Luxus des Lebens an Land. Stehhöhe, große Betten und mal nicht selber Kochen. Wirklich schön.
Und wir erlebten einen ganz anderen Urlaub, als zuvor auf Madeira. So haben wir nicht nur die Insel entdeckt, sondern auch ausgiebig geshoppt. Weihnachten wurde vorverlegt. Und die Häfen wurden natürlich von Lennart unsicher gemacht. Sein bester Fund: ein Trimaran, der wohl jüngst an der Rute de Rhum gescheitert ist. Spannende Sache für Lennarts Lieblingsbeschäftigung: Boote gucken. Aber natürlich haben wir noch mehr gesehen.
Und zwar Lava, viel Lava. Ganze Landstriche Lanzarotes bedeckt unter Lavamassen. Hier kuriose Rundungen, dort spitze Felsen in allen Farben. Vulkane, naja Vulkänchen mit großen Kratern zeigten wo einst das heiße Gestein rausfloss und teilweise bis ins Meer mündete. Dort bildeten sich einzigartige Gesteinsformationen, an denen sich die Wellen brachen. Die Gischt spritzte viele Meter in den Himmel und wurde vom Wind an Land getragen, direkt zu uns. Salzig.
So auch das Kulinarische: Papas Arrugadas oder gebratene Paprika. Mit viel Salz und ordentlich Mojo. Einfach klasse. Wir genossen Tapas, Fisch und Spezialitäten wie Zicklein. Ja Urlaub mit den Eltern hat was. Nicht nur, weil sie uns gerne einladen, wenn sie uns schon mal zu Gesicht bekommen, sondern auch weil sie ein morgens aus der Koje quälen und dafür sorgen, dass man auch was von dem Land sieht. Vielen Dank für diese schöne Zeit.
Nun mussten wir aber schnell noch nach Teneriffa, wo schon der nächste und vorläufig letzter Besuch ansteht. Pia, eine unserer engsten Freundinnen möchte eine Woche unseren Alttag an Bord kennenlernen. Mal sehen..
Lennart & Valentin