A Coruña, Camarinas, Caramiñal: Sand, Salz und Sonne


„Nach der Biskaya geht der Urlaub los“, haben wir immer gesagt: Und..gesagt, getan: In A Coruña gingen wir also erst mal so richtig schlecht essen. Ja, ihr habt richtig gehört. Seit Wochen freuten wir uns darauf das erste Mal so richtig essen zu gehen. Doch wie wir so sind, konnten wir das günstigste Angebot einfach nicht ausschlagen. Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch mit Wein und Brot für knappe zehn Euro klang einfach zu verlockend. Doch wie es anders nicht sein konnte war die versalzene Suppe, ohne Meeresfrüchte, wie aus der Dose und auch Teile von Muschelschalen, die zwischen den Zähnen knackten, konnten das Ergebnis nicht aufbessern. Das zähe Fleisch ergab zusammen mit den pampigen Kartoffeln dann eine ganz besonders scheußliche Hauptspeise. Mit viel geschmacklosem Wein wurde darin dann ausgiebig mit der Gabel drin rumgestochert und amüsiert beobachtet wie sich andere Gäste bei dem ganz besonders unfähigen Kellner beschwerten. Das mit Abstand Beste an dem Essen war dann das Fake-Vinietta um die schlechten Geschmäcker loszuwerden. 

Natoll… wir haben es jedenfalls überlebt und damit meine ich jetzt nicht die Biskaya. Die Stadt war ziemlich schön, wenn nicht gerade im Nebel verschwunden, und vor allem Vale fühlte sich unter den ganzen Spaniern, die er endlich mal verstehen konnte, sehr wohl. Auch wurde uns ein zweites, wesentlich besseres Abendessen spendiert. Doch all die Langfahrtssegler, die wir eigentlich suchen, haben wir noch immer nicht entdeckt. Also mal lieber weiter in den Süden. 

So ging es 50 Meilen nach Camarinas. Ein Tagestörn also. Oh Gott, wann haben wir das letzte Mal so wenig Strecke hinter uns gebracht? Wir sind ja sonst immer so „meilengeil“. Vor Amsterdam gab es den letzten Tagestörn. Naja aber eigentlich war es ganz schön. Wir hatten bestes Wetter und haben, wie immer, viel und erfolglos geangelt. Aber es gab ein paar Delfine zu sehen. Und es war gar nicht so schlecht abends anzukommen, mit den Einheimischen zu schnacken und in die Koje zu gehen, ohne Wachen. 

Am nächsten Tag, ging es noch ein paar Meilen mehr, nach Caramiñal. Hier wurden wir sogar empfangen. Von Nico, dem Trans-Ocean Stützpunktleiter vor Ort. Er hatte unseren Laderegler, den wir ihm zu schicken lassen durften. Das hatte nach Absprache, allerdings auf Spanisch sehr gut geklappt und unser Windgenerator läuft wieder. Zum Dank, haben wir ihn gleich auf ein Bier an Bord eingeladen.

Auch wenn sein Ausdruck seine Freundlichkeit nicht so ganz widerspiegelt, ist er schon ein toller Mensch. Er ist zudem auch Hafenmeister des sehr günstigen und vernünftigen Hafens. Mit seinem Übersetzer hat er probiert auch Lennart mit in das Gespräch über TO und Hochseeregatten einzubinden.  So hat sich der kleine Umweg hierher doch auf jeden Fall gelohnt. 

Ein neuer Tag, ein neuer Törn. Und es ging in strahlendem Sonnenschein, aber leider unter Motor zu den Cies Inseln. Schneeweiße Strände mit feinstem Sand und klarstes Wasser erwarteten uns. Und wir machten endlich mal wieder einen Landtag. So erkundeten wir wandernd die Inselgruppe für die wir vorher eine Erlaubnis brauchten. Eigentlich zwei. Zuerst schrieben wir eine E-mail um durch den Nationalpark segeln zu dürfen und damit konnten wir dann eine Ankererlaubnis beantragen. Hat erstaunlicher Weiser alles an einem Tag funktioniert und nun sind wir hier. Und weil es hier so schön ist bleiben wir noch eine Nacht. 
Dann sehen wir weiter und melden uns wieder.

Ahoi Valentin und Lennart






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